Der Advent

Adventssterne; Foto: © Sylvia Koch Adventssterne und Lichter

Die christliche Welt begeht die vier Adventssonntage mit jeweils eigenem Ritual:

  • Der 1. feiert die Wiederkunft Christi am Jüngsten Tag; er wird auch Eiserner Adventssonntag genannt. Er ist der viert-letzte Sonntag vor dem 25. Dezember.
  • Der 2. dient der Vorbereitung auf den Erlöser; Kupferner Adventssonntag.
  • Der 3., der Silberne Adventssonntag, stellt die Gestalt Johannes des Täufers in den Mittelpunkt.
  • Der 4. ist von Vorfreude geprägt. Der Goldene Adventssonntag ist in der katholischen Kirche Maria gewidmet. Er fällt alle Jahre wieder auf Heiligabend.

Papst Gregor der Große legte die Adventliturgie im 6. Jahrhundert fest. Die Länge von vier Wochen symbolisiert die dazumals angenommenen viertausend Menschheitsjahre des Wartens auf die Ankunft des Erlösers. Was wiederum sich nach dem Sündenfall im Paradies notwendig gemacht hatte.

Der Advent umfasst wörtlich die Zeit der Ankunft des Herrn (Tempus Adventus Domini). Das sollten wir uns bewusst machen und versuchen, auch in uns selbst anzukommen. Verplanen wir also nicht die ganze Zeit für Marktbesuche, für Weihnachtsfeiern und Plätzchenpartys! Nein, wir wollen sie mit Familie und Freunden, dennoch auch in Ruhe genießen.

zu Advent wie einst: Sankt Martini bis Nikolaus

zu Advent wie einst: Santa Lucia bis Heiliger Thomas

Nüsse und getrocknete Feigen; Foto: © Sylvia Koch Nüsse und getrocknete Feigen

Mit dem Advent beginnt die Stollenzeit. Der Stollen, auch Striezel oder Schittchen genannt, gehört zu den Gebildbroten. Für Gläubige stellt der Stollen das in weiße Tücher gewickelte Christkind dar. Als solches wurde er ursprünglich auch erst am 28. Dezember, dem Tag des unschuldigen Kindleins, angeschnitten.

Aus dem süddeutschen Raum sowie aus Tirol und Österreich kennen wir Früchtebrote, in den Mundarten auch Kletzn-, Hutzl- oder Birnbrot benannt. Kletzen und Hutzeln sind getrocknete Obststücke, zumeist Birnenschnitze, die ausgedörrt schrumpelig, also verhutzelt ausschauen.

Für Stollen wie Früchtebrote gilt: Sie sind lange Zeit halt- und genießbar und entfalten ihren Geschmack während untätigen Rastens. Freilich schmecken sie auch frischgebacken. Deshalb unsere Empfehlung, zwei oder mehr Stollen um Mitte/Ende November zu besorgen. Den einen verkosten wir sofort, die anderen verschonen wir bis Weihnachten – vorausgesetzt, sie beschäftigen unseren Appetit nicht zu arg. Was nichts anderes heißt, als dass sie ganz sicher, nämlich scheibchenweise abnehmen.

Zum Glück bietet sich auf manchem Weihnachtsmarkt ausgiebig Gelegenheit, die Gebäcke häppchenweise probieren zu können.

Apropos ab- und zunehmen: Während Sächsische Christstollen per täglichem Labsal kalorienbombig auf die Hüften schlagen, verhalten sich Früchtebrote in dieser Beziehung sehr viel figurfreundlicher.

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