Engel; Foto: © Sylvia Koch Warum so traurig, Engelchen?

Allerheiligen & ...

Die katholische Kirche begeht Allerheiligen am 1. November. Die Gläubigen gedenken der Heiligen und Seliggesprochenen sowie all der Verstorbenen, deren Seelen bereits bei Gott angelangt sind. Zu ihnen gehört, wer auf Erden ein braves, ja gottgefälliges Leben geführt hat. Sonach gilt er als heilig, auch ohne dass er jemals offiziell in diesen Stand erhoben wurde.

Ein Fest zum Gedenken an die Ahnen wurde bereits in vorchristlicher Zeit begangen. Dies nicht nur von den Kelten, sondern von weiteren Volksstämmen in Nord- und Mitteleuropa. Die Huldigung beleuchtete mit großem Feuer die Nacht. Die Kelten wollten den Seelen der Toten nahe sein, um sie zu beschwören. Ebenso, um die Geister zu besänftigen und um ihnen Wärme zu spenden für den anstehenden Winter. Dort allerdings, wo die Dämonen zu dreist umgingen, vermummten sich die Lebenden, um sie zu erschrecken. Gewiss, auch so lässt es sich spuken.

Im Oktober endete für die Kelten der Jahreskreislauf. Von daher reihen sich die Riten um die Nacht aller Heiligen ein in das Brimborium, welches zu Silvester zelebriert wird und am 1. April, denn auch dieser galt eine Zeitlang als Jahreswechsel.

Halloween; Foto: © Sylvia Koch Startbereit

... Halloween

Seine seit der – letzten – Jahrtausendwende enorm gestiegene Popularität hat Allerheiligen dem Gebrause zu verdanken, mit dem Halloween in Deutschland auf sich aufmerksam macht. Streng katholische Verfechter wollen es zwar nicht wahrhaben, aber dennoch: Allerheiligen und Halloween sind ein und derselbe Anlass. "All Hallows' Eve(ning)", die Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November, ist nun mal "Aller Heiligen Nacht". Nur werden in Amerika, woher Halloween nach Europa zurückschwappte, auch sakrale Feste ein bisschen lauter und bunter gefeiert, als es bei uns üblich ist. Das scheint indes einer der Gründe für den Erfolg von Halloween zu sein: Es macht Spaß!

Rezepte rund um den Kürbis

Natürlich freuen zeitgenössische Konsumstrategen sich; sie feuern Halloween marketingtechnisch kräftig an. Fällt es werbemäßig schließlich recht günstig in die ansonsten ereignisarme Zeit zwischen Sommerschluss und Advent. Und wenn wir es recht bedenken, mögen wir es doch wirklich nicht, schon am Ende der Sommerferien mit Weihnachtsgedudel im Supermarkt empfangen zu werden.

Allerheiligen feiern wir trotzdem und auch besinnlich: Wir suchen die Gräber unserer Verstorbenen auf dem Friedhof, an der Urnenwand oder im Ruheforst auf, schmücken sie mit Blumengebinden und Kränzen und zünden Lichter an. Mancherorts despektierlich Gräber-Rallye genannt, verweist dies darauf, dass leider zu viele Familienangehörige nur an diesem Tag sich die Zeit zum Gedenken nehmen. 

Bauernregeln 

  • Allerheiligen klar und helle, sitzt der Winter auf der Schwelle.
  • Allerheiligen mit Sonnenschein, dann wird Martini kälter sein.
  • Nach der Allerheiligen-Mess' sind wir des Winters gewiss. Wenn er da nicht kommen mag, dauert's zum Martinitag.

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