20 * C + M + B * 22
Christus mansionem benedicat!
Das Evangelium von Matthäus berichtet von den drei Männern, die uns heute als die Heiligen Drei Könige bekannt sind. Caspar, Melchior und Balthasar brachten dem Jesuskind Geschenke.
Je nach Übersetzung und Deutung des biblischen Textes waren die Herren Astrologen, Priester, Weise oder Magier. Sie zogen aus, beginnend im Osten, dem lutherischen Morgenland, und folgten einem, nein: dem Stern bis nach Bethlehem, um den neugeborenen Messias zu suchen. Zu Königen wurden die Drei erst durch den Volksglauben, der die wertvollen Gaben mit dem hoheitsvollen Nimbus verband. Ihre Anzahl offenbarte sich quasi rückwirkend: Da drei Geschenke dargebracht, müssten es wohl drei Überbringer gewesen sein.
Seit dem 8. Jahrhundert symbolisieren die Männer die drei Lebensabschnitte Jugend, Reife, Alter. Melchior gilt [heute] als Jüngster, Caspar als Ältester der Weisen.
Ursprünglich hatte keiner der Könige eine schwarze Hautfarbe. Diese Legende entwickelte sich erst mit dem humanistischen Ansinnen, dass die Auserwählten die damals bekannten Kontinente Europa, Asien und Afrika vertreten. Zunächst wurde Caspar als Mohr dargestellt, später übernahm Melchior diese Rolle.
In Krippenszenen erscheinen die Könige zusammen mit Hirten und Bauern im Stall. Dadurch werden alle gemeinsam auf eine Hierarchiestufe gestellt.
Die Reliquien der drei Weisen, die übrigens kirchenrechtlich nicht heiliggesprochen wurden, sind im Kölner Dom aufbewahrt. Wie schicklich! Die Hiesigen haben bekanntlich eine Schwäche für Dreigestirne aller Art.
Um an ihr Ziel zu gelangen, nahmen die drei Könige eine weite, beschwerliche Reise auf sich. Daher gelten sie als Schutzheilige aller Reisenden und Wallfahrer. In diesem Sinne sind sie denn auch Patrone für einen guten Tod, der doch unser aller letzte Reise ist.
Der Reim ist in unzähligen – teils niedlichen, teils frivolen – Variationen im Umlauf. Mitunter ist der Sinn nur Ortsansässigen verständlich, da auf lokale Ereignisse und Personen Bezug genommen wird.
Beielet ist ein alemannischer Ausdruck. Das Verb beien beschreibt das Schneien in leichten Flocken, aber auch feines Nieseln sowie das Schwirren, wenn Bienen ausschwärmen.