Dialektwörter von A bis H

A

  • aafatzen .... Erzgebirge .... (an)rennen, eilen
  • abbelwatsch/appeldwatsch .... Norddeutschland .... ungelenk, erpel-watschelig
  • abluchsen .... Oberlausitz .... überlisten, jemandem etwas wegnehmen, abschwatzen, sich listig wie ein Luchs verhalten
  • ällabätsch/ällebätsch .... altbairisch .... schadenfrohes "Denkste!", Ausdruck von Triumph oder Überlegenheit; wortverwandt mit autsch und ätsch!; schwäbisch: ätschegäbele
  • ärschlings .... Süddeutschland .... rückwärts
Herkules Kassel; Foto: © Sylvia Koch ärschlings
  • aufmatuseln .... Sachsen-Anhalt .... chic anziehen, bayrisch: aufbrezeln
  • ausbaldowern, baldowern .... Nord-, West- und Ostdeutschland .... urspr. aus dem Jiddischen: auskundschaften, inspizieren

B

  • Baaz .... Bayern .... Batzen, Klumpen, Zerdrücktes, Zusammengewürfeltes, Zermatschtes, klebrige Masse
  • Bambule .... Nord- und Mitteldeutschland .... Streit, Zoff, Krawall; von Bamboule, einem afrikanischen Tanz abgeleitet; jiddisch Bilbulem = Verwirrung
  • bampern/pampern .... Sachsen .... etwas langsam, bedächtig tun; Ergebnis ist ein Bamprich = kleines Ding, liebevolle Bastelei; vgl. angelsächsisch: to pamper = verwöhnen, umsorgen, verhätscheln
  • basselig .... Ruhrpott .... schusselig, zerstreut, zerfahren
  • battern .... Niedersachsen .... wie ein Kleinkind, nämlich mit kurzen Schritten, laufen; von Padde/Pedde = Fröschlein
  • bejollern .... Sachsen-Anhalt .... sich ganz toll freuen, amüsieren
  • Benebitzche .... Moselfranken .... kleiner Finger
  • bfobfert .... badisch .... erregt, aufgeregt; ungeduldig, unruhig
  • bischpern .... Vogtland .... flüstern, wispern
  • bollet .... Schwaben .... wulstig, dick
  • bonfortionös, pomfortionös .... Brandenburg, Mitteldeutschland .... außerordentlich, wunderbar, pompös; Verballhornung aus dem Französischen: bonne fortune = glückliche Fügung + Adjektivierungsendung -eux = -ig/-ös
  • bramsig .... Berlin .... prahlerisch, aufgeblasen
  • buttschern/buttjern .... norddeutsch .... herumstrolchen, stromern; buttschen/buttjen = die Butt (Erdscholle) bearbeiten; auch: im Internet stöbern

C

  • chafle .... alemannisch .... nagen, knabbern; von (ab)schaben
  • Chrüsimüsi .... zürichdeutsch .... Chaos

D

  • dadafor .... ostmitteldeutsch .... dafür (das dafür)
  • Daffke .... Berlin .... Trotz, Spaß, Dreistigkeit; vom jiddischen dawko = gewiss, durchaus
  • Dangln .... Vogtland .... Tannnadeln, i.w.S.: Nadelbaumnadeln
  • dätsch .... Baden, Schwaben .... tätest du, würdest du (... dies oder jenes für mich erledigen?) 
  • Demmse/Dämse .... Oberlausitz, Mitteldeutschland .... drückend feuchte Hitze, Schwüle; Dämpfe
  • dischbediere .... Kurpfalz .... streiten, disputieren
  • dittsch/ditsche .... Hamburg .... bekloppt; aber: die Betroffenen wissen zu ihrem Glück nichts davon
  • doikert .... Wien .... tolpatschig, ungeschickt, unbeholfen
  • drömeln .... Nordwestdeutschland .... bummeln, trödeln
  • dummba .... Bayern .... dunkel
  • dussma .... Saarland/rheinfränkisch .... langsam, ruhig; französich: doucement! = sachte!

E

  • ebbes .... Kurpfalz .... etwas
  • eifatschn .... Egerland .... verbinden
  • ei verbibscht/verbibbsch, verbübbschd .... Sachsen .... heute mehr erstaunter als vormals tadelnder oder verärgerter Ausruf i.S.v. "verflixt, verflucht, verdammt"; Herkunft unklar, vielleicht vom mittelhochdeutschen Verb verbuben, das ursprünglich sehr derbe Streiche und Unartigkeiten beschrieb
  • escha .... Sachsen .... ach!, ach-nein; unglaublich

F

  • fadisieren .... Österreich .... sich langweilen (seltener jemand anderen)
  • fampern/pfampern .... Oberlausitz .... vor sich hin grummeln, schimpfen; auch: futtern = sich ärgern
  • Feudel, feudeln .... Norddeutschland .... Putz-/Wischlappen, (den Boden) aufwischen
  • fleitjepiepen .... Norddeutschland .... angeschmiert, reingelegt
  • frunken .... Ostfriesland .... drücken, knuddeln
  • fuldern .... Hessen .... gierig essen

G

  • gäkig .... Oberlausitz .... bleich, blass, kränkelnd
  • gauzen .... Hessen .... bellen, keifen
  • Gfrett .... Süddeutschland, Österreich .... Mühe, Plage; fretten = wund reiben, plagen, quälen
  • gluschdig/gluschtig .... alemannisch .... gelüstig sein, gelüstig machen, Lust haben auf etwas; auch: geschmackvoll
  • gnäschig .... Franken .... mäkelig, wählerisch beim Essen
  • goschat .... Bayern .... gesprächig; abgeleitet von Goschen/Gusche = Maul
  • grätschig .... Sachsen .... unwillig, gereizt sein; eigentlich: krummbeinig, von mitteldeutsch grêten = aus-/abspreizen, große Schritte machen
  • grimmelwiedisch .... Saarland/rheinfränkisch .... äußerst zornig, grimmwütig; cholerisch
  • groggy .... Norddeutschland .... müde-matt-marode, abgeschlafft; ob sich jemand nach zu reichlichem Grog-Genuss groggy fühlt, ist wahrscheinlich, im Sinne der wörtlichen Herkunft jedoch nicht nachweisbar
  • Gschnipf .... Schwaben .... Abgetrenntes, Abgeschnipstes, Unnützes

H

  • happig .... Mitteldeutschland .... gierig, derb, schlimm, sehr stark
  • Hätscher .... Bayern .... Schluckauf
  • henderschefür .... Schwaben .... hinterwärts, verkehrt herum
Schweinemuseum Stuttgart; Foto: © Sylvia Koch henderschefür
  • herumdösen .... Westpommern .... hetzen, taumeln, verwirren, Unruhe stiften
  • hiefrig .... Sachsen .... schwach, schmal, schmächtig, zierlich
  • hinderfür .... Allgäu.... verzwickt
  • hippelig .... Thüringen, Franken .... zappelig, unruhig; badisch: hebfernich
  • holen .... Saarland .... nehmen (das Verb nehmen wiederum gibt es im Moselfränkischen nicht, hier heißt es: jemand holt sich ein Taxi oder den Bus, wenn er diese Verkehrsmittel nutzt)
  • huddelfuddel .... Hessen .... oberflächlich, schlamperig; zerstreut
  • Husche .... Berlin, Mitteldeutschland .... kurzer, kräftiger Regenguss, Platzregen
  • huscheln .... Oberlausitz .... anschmiegen, hineinkuscheln; ursprl. von huschen i.S.v. raufen


Jiddisches

zur multi(kulti)deutschen Übersicht

 
E-Mail
Infos