Hexe; Foto: © Sylvia Koch Hexlein

Walpurgis

Walpurga (ca. 710 – 779/780) ist eine in England geborene Missionarin und Benediktinerin. Sie wurde an einem 1. Mai um 870 heiliggesprochen.

Walpurga ist die Schutzheilige der Bäuerinnen und Mägde, der Wöchnerinnen und Haustiere; jedoch hat sie mit Hexen und Magie rein gar nichts im Sinne. Nichtsdestotrotz: In der Walpurgisnacht, da der 30. April in den 1. Mai mündet, treffen sich Hexen und Teufel zum Hexensabbat und feiern ein Fest.

Die Walpurgisbräuche speisen sich aus heidnischen Frühlingsriten. Derer gibt es viele, denn der Frühling hat es alljährlich immer wieder schwer, sich gegen seinen winterfesten Vorgänger durchzusetzen.

Im Glauben der Germanen vertrieben Wotan und Freya den Winter und zeugten den Frühling. Im Laufe der Zeit und verstärkt im Zuge der Inquisition wurde aus der Göttin Freya eine Hexe und aus dem Gott Wotan der Teufel.

Wo es üblich ist, Walpurgisfeuer zu entfachen, heißt das Ereignis auch Hexnbrenn. Vom Beesnwedln oder Beesnwerfen sprechen die Vogtländer, wofür es keiner weiteren Erklärung bedarf.

Anmerkung zur Freinacht

Im süddeutschen Raum gilt Walpurgis als Freinacht. Andernorts ist es die Nacht auf Pfingstmontag, die als solche, nämlich mit allerlei Unfug begangen wird. Im Mittelpunkt stehen gewisse Streiche. Als deren "Erfolg" werden am Morgen danach in der Nachbarschaft Gartentürchen, Leiterwagen, Schubkarren, auch mal motorisierte Fahrzeuge vermisst. Sie finden sich an den seltsamsten Orten wieder, auf einem Hausdach beispielsweise oder in einer Scheune. Ursprünglich ging es um eine Art Abwehrzauber, weshalb man nicht aufgeräumte Sachen verschwinden ließ. Keinesfalls jedoch sollte dem Opfer des Tuns Schaden entstehen.

Heutzutage wünschenswert sind mit Finesse geplante Scherze, die selbst der Genarrte ob ihrer Originalität zu schätzen weiß.

Bauernregeln

  • Grünen die Eichen vor dem Mai, will's, dass der Sommer fruchtbar sei.
  • Regen in der Walpurgisnacht hat stets ein gutes Jahr gebracht.

Hexenfeste

Walpurgishalle am Hexentanzplatz; Foto: © Sylvia Koch Walpurgishalle am Hexentanzplatz im Harz

Walpurgis ist sicherlich eine der beliebtesten Feiern des modernen, des neu entdeckten Heidentums. Es ist also nicht das einzige, in unseren Breiten aber wohl das bekannteste der Hexenfeste.

Im Jahreslauf werden vielerlei Anlässe, darunter acht bedeutsame gefeiert:

  • Samhain zu Halloween, dem Hexen-Neujahr, das gleichzeitig als Winteranfang gilt
  • Alban Arthan oder Julfest zur Wintersonnenwende
  • Brigid an Lichtmess
  • Ostara zum Frühlingsbeginn (Tagundnachtgleiche)
  • Beltane in der Walpurgisnacht, Frühlings- und Fruchtbarkeitsfest
  • Alban Heffyn oder Litha zur Sommersonnenwende, Eichenfest
  • Lugnasad, das Schnitterfest am 1. August
  • Mabon zum Herbstbeginn (Tagundnachtgleiche)

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